Geheimtüren in der Berliner Mauer
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Geheimtüren in der Berliner Mauer


Auf den ersten Blick erscheint es völlig abwegig, dass sich in der Berliner Mauer versteckte Türen befunden haben sollen, aber Schätzungen zufolge sollen es zwischen 70 und 540 solcher Türen gegeben haben. Sie waren gut getarnt und dienten unter anderem dazu, die heimlichen Ein- und Ausreisen von Spionen, Kurieren und Stasi-Leuten von Ost nach West und von West nach Ost zu gewährleisten. Die Grenzschleusen, wie die Türen auch genannt wurden, kamen aber auch zum Einsatz, um Personen, Wohnobjekte und Geländer auszuspähen.

Was vielen nicht bewusst war, war dass die Mauer und die angrenzenden Straßen auf der West-Berliner-Seite nicht automatisch auch zum West-Hoheitsgebiet gehörten. Teilweise gehörten diese nämlich noch zum DDR-Gebiet und dienten der Mauerkontrolle der örtlichen Grenztruppen. Da die versteckten Türen einem nicht sofort ins Auge fielen, konnte es schon einmal vorkommen, dass sich plötzlich eine Tür öffnete, jemand heraus kam oder auch darin verschwand.

Der wohl bekannteste Fall in der eine geheime Tür in der Mauer eine Rolle spielt, ist wohl die „Aktion weißer Strich“. Bei der Aktion trafen sich am 3. und 4. November 1986 fünf Freunde, die zuvor aus der DDR ausgereist oder abgeschoben wurden, um die Mauer und deren Bedeutung wieder sichtbar zu machen: dass es sich immer noch um eine Grenzanlage handelte - eine Mauer, die Menschen trennte und die Freiheit beider Seiten einschränkte. Sie liefen die Mauer entlang und zogen einen etwa 6 Kilometer langen weißen Strich über die bestehenden bunten Kunstwerke und Schmierereien, bis sich plötzlich eine versteckte Tür in der Mauer öffnete. Völlig überraschend wurde Wolfgang Hasch, der erste der fünf Freunde durch den Eisernen Vorhang gezogen und die Tür genauso schnell wieder geschlossen, wie sie sich geöffnet hatte. Die Aktion wurde daraufhin abgebrochen. Hasch wurde zu 20 Monaten Haft verurteilt, wovon er sieben Monate in Bautzen absaß, bis er von der Bundesrepublik Deutschland freigekauft wurde. Später stellte sich heraus, dass einer der fünf Freunde für die Stasi im Westen gespitzelt und seine Freunde verraten hatte.

Kommt gerne bei uns im asisi Panorama Berlin vorbei und lasst das gesamte Panorama auf Euch wirken. Wäre Euch die Tür in der Mauer sofort aufgefallen?

In unserem Ausstellungsmagazin DIE MAUER findet Ihr diese und weitere Geschichten. Das Magazin ist vor Ort im Shop oder auch online zu erwerben: shop.panometer.de

Weitere Informationen findet Ihr unter folgenden Links:

Quelle Bild: asisi F&E GmbH – Ausschnitt aus dem Panorama DIE MAUER

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